Vergleich zwischen amerikanischem Copyright und deutschem Urheberrecht

Bildrechte, Bildwissen
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Jedem geläufig und doch oft falsch genutzt.

Ist Copyright denn nicht die englische Übersetzung für Urheberrecht? Oder ist das nicht einfach nur die Bezeichnung für das ©-Symbol vor einer Quellenangabe? Was glauben Sie? Tatsächlich führt der englische Begriff „Copyright“ im Berufsalltag eines Bildredakteurs oft zu Missverständnissen.

Darum erklären wir in diesem Artikel, was es wirklich mit den beiden Begriffen auf sich hat.

Vergleich zwischen Copyright und Urheberrecht

Was ist das Urheberrecht?

Das Urheberrecht ist ein gesetzliches Schutzrecht von geistigem Eigentum, wie z.B. Texten, Bildern, Musik, Kunstwerken, Theaterstücken, Reden oder Computerprogrammen. Lesen Sie genaueres über das Urheberrecht auch in unserem Artikel Grundwissen Urheberrecht: Erklärung und Schutzfristen nach.

Wo gilt das Urheberrecht?

Nach dem sogenannten Schutzlandprinzip gilt das deutsche Urheberrecht nur in Deutschland, ausländische Rechte hingegen nur im Ausland. In einem Streitfall würde demzufolge das Recht des Landes gelten, in dem das Urheberrecht verletzt wurde.

Was bedeutet Copyright?

Der Begriff „Copyright“ bezeichnet denjenigen, der das Recht hat ein Werk wirtschaftlich zu verwerten, also eigentlich eher zu vergleichen mit dem deutschen Nutzungsrecht. Die Bezeichnung ist die Kurzform von „the right to copy“.Der genannte Rechteinhaber muss also nicht identisch mit dem Schöpfer des Werks sein. Es ist also NICHT das Gleiche wie das das deutsche Urheberrechtsgesetz.

Was sind also die Unterschiede zwischen dem Urheberrecht und dem copyright law?

Allgemein gibt es beim Schutz geistigen Eigentums weltweit zwei Rechtsprinzipien, die sich in ihrem Ansatz grundlegend unterscheiden. Es handelt sich dabei zum einen um das kontinentaleuropäische Urheberrecht, zum anderen um das angloamerikanische Copyright.

Während das Urheberrecht – so wie wir es in Deutschland kennen – den Urheber selbst schützt, ist das Copyright eher ein Verwertungsrecht, welches den Verleger eines Werkes vor wirtschaftlichen Nachteilen schützen soll. Der Copyright Vermerk bezieht sich auf Ansprüche, die im deutschen Urheberrecht kaum geregelt sind.

Übersicht über die wichtigsten Unterschiede

Kontinental-europäisches Urheberrecht

Angloamerikanisches Copyright

  • schützt den Urheber selbst, einschließlich seiner Person
  • schützt das wirtschaftliche Verwertungsrecht des Verlegers
  • der Schutz beginnt mit der Schöpfung des Werkes
  • der Schutz beginnt seit 1989 auch mit der Schöpfung des Werkes, zuvor erst durch Antrag
  • Das Werk ist als geistiger Ausdruck untrennbar mit der Person verbunden und nicht übertragbar
  • Copyright ist übertragbar
  • gilt u.a. in Deutschland, Frankreich, Schweiz, Österreich, Niederlande
  • gilt u.a. in den USA, Großbritannien

Weitere Details und eine genauere Gegenüberstellung können Sie auch in diesem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung weiterlesen.

Und wofür steht das ©-Symbol?

Das ©-Zeichen hatte in Deutschland noch nie eine rechtliche Bedeutung und muss auch seit 1989 in den USA nicht mehr verwendet werden, um auf ein Copyright-geschütztes Werk hinzuweisen. Zuvor war dies ein Hinweis auf einen schutzrechtlichen Eintrag im Copyrightregister. Das ©-Symbol ist also in Wahrheit eine reine Verzierung, wird aber inzwischen global als Hinweis auf vorhandene Urheberrechte verstanden und verwendet.
Die Verwendung des Copyright Zeichens führt nicht automatisch zum Urheberschutz. Es muss nach deutschem Urheberrecht immer noch eine beweisbare Schaffung des Werks zugrunde liegen.

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