Bilder kaufen mit Lizenzmodell RF und RM – ein Vergleich

Bildrechte
Peshkova / shutterstock.com
Wir bringen Licht ins Dunkel der Lizenzmodelle.

Wenn Sie schon länger in der Bildbranche tätig sind, dann kennen Sie das Lizenzmodell RM noch als das klassische Modell zum Einkauf von Nutzungsrechten an Bildern. Irgendwann kam dann das Lizenzmodell RF dazu und änderte nach und nach die ganze Branche. Aber was genau hat es mit diesen Lizenzmodellen noch einmal auf sich?

Lassen Sie uns in diesem Artikel einen Kurzüberblick über die beiden Lizenzmodelle geben. Dazu bekommen Sie eine Vergleichstabelle mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen.

Lizenzmodell RM – Rights Managed

Wissen Sie noch, dass ursprünglich der Verkauf von Nutzungsrechten mit dem Lizenzmodell „Rights Managed“ (auch abgekürzt mit RM) erfolgte? Das heißt, es wurde ein Honorar für einen ganz konkreten Nutzungszweck berechnet. Je größer also die Sichtbarkeit eines Bildes sein soll, umso höher fällt auch das entsprechende Honorar aus.

Folgende Eckdaten fließen in die Kalkulation beim Lizenzmodell RM ein:

  • Nutzungsart (redaktionell oder werblich)
  • Lizenzgebiet (Verbreitung / Länder)
  • Nutzungsdauer (Zeitraum)
  • Abbildungsgröße
  • Platzierung (Innenseite oder Titel)

Kennen Sie die Broschüre „Bildhonorare“, den die Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing (MFM) jedes Jahr einmal herausgibt? Dabei handelt es sich um eine kleine Broschüre mit einer Übersicht über die marktüblichen Vergütungen für Bildnutzungsrechte. Tatsächlich dient dieses Heft vielen Bildagenturen als Grundlage zur Berechnung der Honorare. Darüber hinaus können diese Preistabellen auch auf Kundenseite als Verhandlungsbasis verwendet werden.

Lizenzmodell RF – Royalty Free

Beim vereinfachten Lizenzmodell „Royalte Free“ (auch abgekürzt RF) fällt nur noch ein einmaliger Pauschalpreis für die Nutzung eines Bildes an. Dieser Preis ist in der Regel zeitlich unbegrenzt und sogar medienunabhängig.

Im Deutschen wird der Begriff Royalty Free oft fälschlicherweise mit „lizenzfrei“ übersetzt, was zu Missverständnissen führen kann. Denn die Nutzung solcher Bilder ist nicht wirklich frei, sondern mit bestimmten Lizenzbedingungen verbunden. Diese gelten – genau wie der Preis – pauschal für jeden Bildeinkauf.

Vergleich zwischen Lizenzmodell RM und RF

Um die Unterschiede der Lizenzmodelle zu erklären, haben wir anhand verschiedener Kriterien eine Übersicht zum Vergleich erstellt:

Rights Managed Royalty Free

 

Qualität

 

  • geprüft und ausgewählt von Fachkräften
  • Bildmaterial von professionellen Fotografen
  • enthält oft auch Bilder von Amateurfotografen
  • Datenbanken enthalten auch unkuratiertes Material, das von Fotografen direkt hochgeladen wird

 

Individualität

 

  • seltenes und einzigartiges Bildmaterial zu finden
  • exklusive Nutzung vereinbar
  • eher allgemeine Motive, die viele Nutzer brauchen können und die sich gut verkaufen lassen
  • gleiche Motive können auch von Konkurrenten genutzt werdenFlexibilität
Flexibilität
  • Verhandlungssache
  • feste Vorgaben

 

Service

 

  • ausgebildete Fachkräfte
  • gute Erreichbarkeit
  • Unterstützung bei Fragen und Problemen zu Recherche und Bildrechten
  • Standardfragen werden auf der Website beantwortet
  • eher schlechte Erreichbarkeit
  • der Service unterstützt hauptsächlich die Bedienung der Website
  • wenig Unterstützung in Fachthemen

 

Recherche

 

  • Website nicht immer mit bester Funktionalität
  • oft Rechercheservice im Angebot
  • tendenziell gute Verschlagwortung, da die Aufbereitung von Fachkräften gemacht wird
  • Website meist modern und mit hervorragender Funktionalität
  • kein Rechercheservice
  • uneinheitliche Verschlagwortung, da Upload und Beschreibung i.d.R. von Fotografen selbst gemacht wird

 

Rechteklärung

 

  • agenturabhängig
  • in der Regel alles im Angebot
  • meist mit Rechtevermerk
  • ggf. Unterstützung bei der Klärung
  • agenturabhängig
  • muss von Fall zu Fall geprüft werden
  • Marken meist aussortiert
  • mehr gestellte Bilder
  • redaktionelle Bilder oft gekennzeichnet
Einkauf
  • unkomplizierte Bezahlung auf Rechnung an persönlichen Bedarf anpassbar
  • in der Regel Sofortkasse via Kreditkarte. Oft kein Einzelkauf möglich, sondern Creditkauf auf Vorrat oder Abomodelle

 

Preis

 

  • Kalkulation nach Marktüblichen Vergütungen
  • verhandelbar
  • flexibel
  • Rahmenvereinbarungen bei großen Abnahmemengen möglich
  • Pauschalpreis
  • nicht verhandelbar
  • unflexibel
  • erscheint günstig, beinhaltet dafür meist wenig Wert anderer Kriterien wie Service und Flexibilität
Nutzungsbedingungen
  • flexibel, je nach gewünschtem Zweck gestaltbar
  • Standard-Bedingungen, meist einfache und erweiterte Lizenz
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