Metadaten von Bildern: Wichtiges Werkzeug für Bildredakteure

Bildrecherche, Keywording
Pres Panayotov / shutterstock.com
Nicht nur nebensächliches Kauderwelsch, sondern notwendige Informationen sind in den Metadaten enthalten.

Der Umgang mit Metadaten von Bildern gehört für professionelle Bildredakteure zum Tagesgeschäft. Denn sie liefern wichtige Zusatzinformationen und dienen zur Kategorisierung und Strukturierung der Bilddatenbank. Nur mit gut aufbereiteten Metadaten ist eine schnelle Recherche möglich.

Kennen Sie sich schon gut mit Metadaten aus? In der Praxis recherchieren oft nicht die gleichen Personen nach Bildern, die sie auch verschlagworten. Dabei ist Wissen über beide Seiten der Bilddokumentation wichtig, um Bilder schnell zu finden bzw. findbar zu machen.

Wir erklären in diesem Artikel Grundwissen über Metadaten auf Bildern.

Was sind Metadaten von Bildern?

Metadaten von Bildern sind Zusatzinformationen von Dateien, wie z.B. bei Fotos, Videos, Büchern, Dokumenten. Sie sind mit der betreffenden Datei gespeichert und geben zugehörige Informationen an.

Folgende Informationen können in den Metadaten auf Bildern stehen:

  • Dateigröße
  • Auflösung
  • Verschlusszeit
  • Blende
  • Kamera
  • Bildnummer
  • Erstellungsdatum
  • Quelle
  • Copyright-Vermerk
  • Beschreibung
  • Stichwörter
  • Fotograf
  • Lizenz
  • Geotagging
  • u.v.m

Warum sind Metadaten für Bildredakteure wichtig?

Metadaten sind wichtig, um weiterführende Informationen zum Bild zu erhalten.

Sie geben zum einen technische Merkmale der Datei selbst an, wie z.B. Bildgröße und Pixelmaße. Damit lässt sich feststellen, ob eine Datei beispielsweise für einen Plakat-Druck geeignet ist. Sie sind zum anderen auch wichtig, um inhaltliche Informationen am Bild zu speichern und dadurch später wieder am Bild abrufen zu können.

Zudem dienen sie in der Archivierung großer Datenmengen zum strukturierten Speichern von Informationen zum Bild. Diese sind wichtig, damit die Datei in der Datenbank zuverlässig gefunden wird.

Wo findet man Metadaten zu Fotos?

Zur Speicherung von Metadaten an Fotos haben sich in vielen Fällen sogenannte EXIF-, IPTC- und XMP-Daten bewährt. Darüber hinaus bieten Bilddatenbanken oft eigene Datenfelder zur manuellen Informationsspeicherung an.

Was sind EXIF-Daten?

EXIF-Daten (Exchangeable image file format for digital still cameras) sind in der digitalen Fotografie ein Standard für die Speicherung von technischen Merkmalen, wie Dateityp, Auflösung, Blende, Brennweite, Belichtungszeit, ISO-Empfindlichkeit, Aufnahmedatum, Kameratyp, etc. Die meisten Digitalkameras speichern diese Daten automatisch im Bild ab.

Was sind IPTC-Daten?

IPTC-Daten (International Press Telecommunication Council) sind ein Standard für inhaltliche Angaben zum Bild. Diese Daten lassen sich manuell eingeben und bearbeiten. Es handelt sich dabei zum Beispiel um Stichwörter zum Motiv (Keywords), Angaben zum Urheber, Aufnahmeort, Bildbeschreibung etc.

Was sind XMP-Daten?

XMP-Daten sind ein von Adobe entwickelter Standard zur Speicherung von Metadaten, der sowohl IPTC-Daten, als auch EXIF-Daten enthalten und anzeigen kann.

Sonstige Metadaten

Neben den oben genannten Daten für Zusatzinformationen zu einem Bild, können Metadaten auch „neben dem Bild“ in Datenbanken gespeichert werden, d.h. sie stehen nicht in der Datei selbst.

Wie können Metadaten gelesen werden?

Es kommt immer darauf an, wie Metadaten gespeichert werden. Die sog. EXIF-, IPTC- und XMP-Daten sind direkt an der Bilddatei gespeichert und können so über gängige Bildsichtungs-Programme angezeigt und ggf. bearbeitet werden.

Mögliche Programme zum Lesen von Metadaten:

  • Irfan-View
  • Photoshop
  • Lightroom
  • Bridge
  • ACDSee
  • Fotostation
  • Aperture
  • XnView

Wenn Metadaten allerdings nicht direkt mit der Datei, sondern als Verknüpfung „neben der Datei“, gespeichert sind, lassen sie sich mit den genannten Programmen nicht abrufen. Dann ist ein Abruf der Informationen nur mit der Datenbank möglich, innerhalb der die Informationen gespeichert wurden.

Diese Methode kann bei großen Datenmengen den Vorteil haben, dass Bilder schneller abgerufen werden, weil keine Zusatzinformationen geladen werden müssen.

Von der Theorie zur Praxis

Soviel zu den Grundlagen über Metadaten. Und wie verwalten Sie Ihre Bilddaten? Brauchen Sie Unterstützung in Verschlagwortung, Betextung oder Strukturierung Ihrer Bilder? Unser erfahrenes Dokuteam freut sich Ihnen dabei zu helfen.

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Heiner Schmitz
    29. Januar 2022 8:09

    Gibt es spezielle Programme, Metadaten von digitalen Aufnahmen zu verändern?
    Meine Frage: Können Metadaten verändert werden, ohne dass man das im Nachhinein erkennen kann? Zum Beispiel, lässt sich das Aufnahmedatum verändern, ohne dass diese Veränderung Spuren hinterlässt? Oder kann die genaue Information des Aufnahmegeräts später unerkann verändert worden sein?

    Antworten
    • Hallo Herr Schmitz

      Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Exif Daten einer Datei zu bearbeiten.
      In Windows selbst zum Beispiel.
      Auf PCs (in unserem Fall mit Wind­ows 10 Professional) lassen sich Meta­daten löschen, indem der Nutzer im Wind­ows-Explorer das betreffende Foto mit der rechten Maustaste anklickt, erst „Eigenschaften“ auswählt und dann „Details“. Wer mehrere Fotos auf einmal bearbeiten will, markiert diese und folgt dann denselben Schritten. Zum Löschen zunächst auf „Eigenschaften und persönliche Informationen entfernen“ tippen, dann auswählen, ob die Meta­daten im Original entfernt werden oder Wind­ows eine meta­daten­freie Kopie anlegen soll. Im Original ist auch das Löschen einzelner Felder möglich – das Speichern der ausgewählten Einstel­lungen dagegen nicht.
      Mit zusätzlicher Software.
      Als externe Allroundlösung kann ich das Gratis Programm ExifTool empfehlen. Damit lassen sich EXIF-, IPTC- und XMP-Daten in allen erdenk­lichen Bild­formaten anzeigen, bearbeiten und löschen.

      Beste Grüße Ihr
      Visual Experts – Interfoto Team

      Antworten

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